Category
5 min read

KI-Hürden erfolgreich meistern

Published on
11 Jan 2022
Abonniere jetzt unseren Newsletter
Artikel teilen

5 Hemmnisse, warum Unternehmen noch keine KI einsetzen – und wie man sie überwindet

Künstliche Intelligenz ist längst nicht mehr nur Science-Fiction, sondern Teil unseres Alltags. Sie steckt in Tools, die wir täglich nutzen, und verändert Arbeitsprozesse, Geschäftsmodelle und ganze Branchen. Trotzdem setzen in Deutschland nur rund 20 Prozent der Unternehmen KI aktiv ein. In unserem Podcast AI & Why spricht Host Simon Biela mit Alex Dickmann vom AI Villlage Hürth darüber, was Unternehmen derzeit noch beim Einsatz von Künstlicher Intelligenz hindert. Eine Zusammenfassung von Folge 1.

Das Interesse ist zwar groß, Proof-of-Concepts und MVPs werden getestet, aber der große Durchbruch bleibt oft aus. Während Vorreiter wie Continental oder die Schwarz Gruppe das Potenzial der Technologie bereits strategisch nutzen, zögern viele andere noch – besonders in kleinen und mittelständischen Unternehmen. Dabei ist der Einsatz nicht nur eine Frage der Technik, sondern vor allem der Kultur, Prioritäten und Haltung. Fünf Gründe tauchen dabei immer wieder auf.

1. Angst vor der Technologie

Viele Menschen verbinden KI mit bedrohlichen Szenarien aus Filmen, Maschinen, die uns ersetzen, und der Sorge um den eigenen Arbeitsplatz. Aussagen wie die von Sam Altman, CEO von OpenAI, der KI als „neue Lebensform“ bezeichnete, tragen zur Faszination, aber auch zur Verunsicherung bei. In der Realität handelt es sich jedoch um clevere Algorithmen – Werkzeuge, die Menschen entlasten und unterstützen können. KI kann monotone und anstrengende Aufgaben übernehmen, sodass Fachkräfte mehr Zeit für wertschöpfende Tätigkeiten haben. Gerade in Zeiten des Fachkräftemangels ist das ein entscheidender Vorteil. Angst entsteht oft aus Unwissenheit. Hier hilft es, Mitarbeitende früh einzubinden, ihnen die Möglichkeit zu geben, mit der Technologie zu experimentieren und zum Beispiel durch Schulungen oder andere Angebote Berührungsängste abzubauen. Der Einstieg kann niedrigschwellig sein, etwa durch Experimente mit bekannten Tools wie ChatGPT, Bildgeneratoren oder Musik-KIs. Auch Weiterbildungsangebote, von Tagesschulungen über Volkshochschulkurse bis hin zu Veranstaltungen wie im AI Village oder im Deutschen Museum Bonn, bieten gute Möglichkeiten, Berührungspunkte zu schaffen.

2. Fehlendes Wissen

Viele Unternehmen wissen schlicht nicht, wo und wie sie anfangen sollen. Dies darf jedoch kein Grund sein, es einfach gar nicht zu tun. Man muss kein Machine Learning Engineer sein, um KI sinnvoll einzusetzen. Eine gewisse Kompetenz in der Bewertung von Anwendungsfällen ist jedoch entscheidend. Unternehmen profitieren davon, wenn sie interne Botschafter benennen, die Wissen bündeln und als Ansprechpartner dienen. Der wichtigste Ansatzpunkt ist, vom Problem auszugehen: Welche Herausforderungen haben die Fachabteilungen, welche repetitiven Aufgaben kosten Zeit? Daraus ergeben sich oft direkt umsetzbare KI-Anwendungen, die wiederum den Blick für weitere Potenziale öffnen. Unternehmen können dabei auch die Hilfe von Externen in Anspruch nehmen, von denen es zahlreiche gibt.

3. Unsicherheit durch Regulierung

Der kommende EU AI Act sorgt bei vielen für Zurückhaltung. Einerseits kann er Sicherheit schaffen, andererseits ist die Umsetzung noch unklar. In hochregulierten Branchen ist Vorsicht angebracht, doch in vielen Unternehmensbereichen lassen sich Anwendungen ohne rechtliche Risiken erproben – etwa in internen Prozessen, bei denen keine Gefahr für Menschen besteht. Wer die rechtlichen Fragen parallel zum Projekt klärt, statt die Einführung komplett zu stoppen, bleibt handlungsfähig. Regulierung sollte nicht als Bremse, sondern als Rahmen verstanden werden, in dem man sicher arbeiten kann.

4. Investitionsthema

Viele Unternehmen glauben, der Einstieg in KI sei teuer und risikoreich. Tatsächlich starten erste Projekte oft im kleinen fünfstelligen Bereich und Modelle wie „KI-as-a-Service“ senken die Hürde zusätzlich. Förderprogramme und kostenlose Angebote helfen beim Einstieg. Das eigentliche Problem ist häufig nicht das Budget, sondern die Prioritätensetzung: Unternehmen, in denen Innovation einen hohen Stellenwert hat, finden meist Wege, erste Projekte umzusetzen. Wer klein anfängt und Erfahrungen sammelt, kann den Einsatz später skalieren und das Potenzial für Effizienzsteigerungen und Qualitätsverbesserungen voll ausschöpfen.

5. Bequemlichkeit

Der Satz „Es hat doch immer funktioniert“ gehört zu den größten Innovationsbremsen. Wenn das Tagesgeschäft alle Ressourcen bindet, bleibt für neue Ansätze kaum Raum. Um das zu ändern, braucht es eine Kultur, die Neugier fördert, Experimente zulässt und Innovation sichtbar macht. Formate wie Innovation Days, interne KI-Treffs oder Workshops helfen, Mitarbeitende aus ihrem gewohnten Arbeitsumfeld herauszuholen und ihnen neue Technologien näherzubringen. Entscheidend ist, dass es im Unternehmen Menschen gibt, die Lust auf das Thema haben und es aktiv vorantreiben – ob in der Geschäftsführung, in den Fachabteilungen oder in eigens geschaffenen Innovationsrollen.

Wer KI heute noch als optionales Zukunftsthema betrachtet, riskiert, den Anschluss zu verlieren. Sie wird zunehmend in die Tools integriert, die Unternehmen ohnehin nutzen, und verändert damit die Spielregeln im Wettbewerb. Der Einstieg muss nicht groß und perfekt geplant sein – oft reicht ein erster kleiner Schritt, um den Weg zu ebnen. Angst abbauen, Wissen aufbauen, rechtliche Fragen pragmatisch klären, überschaubare Investitionen tätigen und Bequemlichkeit überwinden: Wer diese fünf Hürden angeht, kann aus KI einen echten Wettbewerbsvorteil machen.

Höre dir jetzt Folge 1 von unserem Podcast AI & Why an und erfahre noch mehr darüber, was aktuelle Hemmnisse beim Einsatz von KI sind.

Du benötigst Hilfe bei der Einführung von KI in deinem Unternehmen? Wir unterstützen dich gerne! Jetzt mehr erfahren.
Firmensitz Köln

taod Consulting GmbH
Oskar-Jäger-Str. 173, K4
50825 Köln
Standort Hamburg

taod Consulting GmbH
Alter Wall 32
20457 Hamburg
Standort Stuttgart

taod Consulting GmbH
Schelmenwasenstraße 32
70567 Stuttgart
Dein Kontakt zu uns

Kontaktformular
+49 221 97584970
info@taod.ai