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Wie KI Microsoft verändert

Published on
11 Jan 2022
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Einblicke von Patrick Schidler, Vertriebsleiter Cloud & AI Mittelstand DACH bei Microsoft, in die Transformation nach innen und außen

In den letzten Jahren hat sich Microsoft stark gewandelt. Das Unternehmen ist längst nicht mehr nur ein Anbieter von Standardsoftware, sondern entwickelt sich zu einer Plattform, auf der Kunden und Partner eigene digitale Lösungen aufbauen können. Ein zentraler Treiber dieser Entwicklung ist künstliche Intelligenz. Sie verändert die Art, wie intern gearbeitet wird, wie Produkte entstehen und Kundenbeziehungen gestaltet werden. In unserem Podcast AI & Why spricht unser Geschäftsführer und Gründer Simon Biela mit Patrick Schidler „Patschi“ von Microsoft darüber, wie tiefgreifend dieser Wandel ist und wie sich KI im Unternehmen bemerkbar macht.

Dass sich Microsoft in Zeiten des Wandels befindet, zeigt sich nicht nur an Patschis neuem Arbeitsort Barcelona, sondern auch an seiner Rolle als Vertriebsleiter Cloud & AI Mittelstand DACH. Dort begleiten er und sein Team mit einem starken Partner-Ökosystem mittelständische Unternehmen in Deutschland, Österreich und der Schweiz auf ihrem Weg in die Cloud – von der ersten Business-Anforderung bis zur innovativen, individuellen Lösung auf Basis von Azure Cloud- und AI-Technologien.

Wir sind zertifizierter Microsoft-Partner!

Als Microsoft Solutions Partner für Data & AI (Azure) mit Spezialisierung „Analytics“ implementieren und betreiben wir belastbare Datenplattformen und Analytics-Workloads auf Azure.

Microsoft hat sich in kurzer Zeit von einem klassischen Softwareanbieter zu einer KI-Plattform entwickelt. Auf der Azure Cloud stehen inzwischen über 11.000 Modelle bereit, darunter OpenAI-Technologien, Modelle von Drittanbietern und Open-Source-Varianten. Microsoft versteht sich dabei zunehmend als Anbieter von Bausteinen, mit denen Kunden eigene Lösungen entwickeln können, statt ausschließlich fertige Produkte zu liefern. Diese Ausrichtung prägt die Produktstrategie. Microsoft setzt nicht mehr auf einzelne Produkte, sondern bietet ein Ökosystem, in dem KI-Modelle, Infrastruktur und Entwicklungswerkzeuge zusammenspielen.

Vom Lizenzmodell zur nutzungsorientierten Produktstrategie

Der Produktlebenszyklus hat sich bei Microsoft grundlegend verändert. Der Erfolg eines Produkts wird heute nicht mehr nur daran gemessen, wie viele Lizenzen verkauft werden, sondern vor allem daran, wie intensiv es tatsächlich genutzt wird, berichtet Patrick im Gespräch mit Simon. Denn bleibt die Nutzung aus, werden Lizenzen nicht verlängert.

Entsprechend investiert Microsoft stark in Schulung, Begleitung und konkrete Use Cases, die den Mehrwert im Arbeitsalltag greifbar machen. Customer-Success-Teams achten darauf, dass die Lösungen das halten, was sie beim Erwerb der Lizenz versprechen. Zertifizierte Microsoft-Partner unterstützen ihre Kunden langfristig bei Implementierung, Einführung und Weiterentwicklung der Microsoft-Produkte.

Microsoft richtet Strukturen wie die stärkere Trennung von Vertrieb und Engineering darauf aus, KI-Produkte gezielter zu entwickeln, auszurollen und kontinuierlich zu verbessern. Parallel dazu investiert das Unternehmen massiv in Infrastruktur. Weltweit entstehen neue Rechenzentren in hoher Geschwindigkeit. Laut Patschi soll allein in Europa ihre Zahl um rund 40 Prozent wachsen. Für ein Unternehmen, das lange primär als Softwareanbieter wahrgenommen wurde, ist das ein deutliches Signal, wie zentral Cloud und KI für die zukünftige Ausrichtung sind.

Vertrauen und Datenschutz: Warum Deutschland früh dabei war

Im Gespräch erzählt er außerdem, dass die Nutzung der KI-Modelle, die durch Microsoft bereitgestellt wurden, in Deutschland besonders hoch ist. Dies hinge besonders mit den hohen Datenschutzanforderungen in deutschen Unternehmen zusammen. Viele Unternehmen wollen KI nur dann einsetzen, wenn klar ist, dass Daten geschützt verarbeitet werden und Compliance-Anforderungen erfüllt sind. Hier konnte Microsoft früh punkten, indem KI-Modelle wie ChatGPT in einer geschützten, DSGVO-konformen Umgebung über Azure bereitgestellt werden. Die Kombination aus leistungsfähigen Modellen und einer kontrollierten Umgebung hat Microsoft hier eine starke Position verschafft.

Effizienz und neue Arbeitsweisen

Der Wandel bei Microsoft findet aber nicht nur beim Kunden, sondern auch im Inneren statt. KI ist heute in nahezu allen internen Prozessen verankert, berichtet Patschi. Im Servicebereich werden standardisierte Abläufe automatisiert, Anfragen vorsortiert und Mitarbeiter mit Antwortvorschlägen unterstützt. Laut Patschi führt das zu Einsparungen im dreistelligen Millionenbereich im Service. Vor allem, weil Arbeitsschritte schneller und konsistenter ablaufen.

Mitarbeiter setzen KI im Alltag zur Vorbereitung auf Kundengespräche, für Recherchen zu Produkten, zur Aufbereitung von Informationen oder zur Strukturierung von Inhalten ein. KI wird so zu einem ständigen Begleiter, der Routineaufgaben abnimmt und bei komplexeren Themen unterstützt.

KI übernimmt ganze Prozesse

Ein besonderer Schritt ist der Einsatz von KI-Agenten. Im Gespräch wird deutlich, dass es bei Microsoft bereits Szenarien gibt, in denen KI-Agenten eigenständig Vertriebsprozesse unterstützen und Umsätze nur durch KI generiert werden. Sie können Anfragen bearbeiten, Angebote vorbereiten und Kommunikation anstoßen. Die Zusammenarbeit mit KI-Agenten wird damit zu einem festen Bestandteil der Arbeit, insbesondere im Vertrieb und in kundenorientierten Funktionen.

Dies verändert auch die Rolle der Mitarbeiter. Sie arbeiten nicht nur mit KI, sondern führen sie gewissermaßen wie Teammitglieder. Sie geben Kontext, definieren Ziele, priorisieren Aufgaben, prüfen Ergebnisse und geben Feedback. Im Umgang mit KI-Agenten zeigen sich viele Parallelen zur Führung von Menschen, findet Patschi. Fehlender Kontext führt zu schlechten Ergebnissen, fehlendes Feedback zu stagnierender Qualität. Microsoft nutzt diese Effekte auch, um Führungskompetenzen zu stärken und Mitarbeiter auf neue Rollen vorzubereiten.

KI als Entlastung

KI soll vor allem entlasten, beschleunigen und Raum für anspruchsvollere Tätigkeiten schaffen. Gerade im Service zeigt sich, dass Mitarbeiter mehr Zeit für komplexe Fälle und individuelle Betreuung haben, wenn einfache, wiederkehrende Aufgaben von KI unterstützt oder übernommen werden. Ähnliches gilt für Analyse- oder Informationsarbeit, bei der KI Vorarbeit leistet, während die inhaltliche Bewertung beim Menschen bleibt.

Für Patschi ist der Umgang mit Effizienzgewinnen etwas, das letztendlich in der Führungsebene des Unternehmens liegt und aktiv diskutiert werden muss. Ob eingesparte Zeit in höhere Margen, zusätzliche Projekte, neue Angebote oder andere Arbeitsmodelle wie beispielsweise die 4-Tage-Woche fließt, ist Teil der strategischen Überlegungen innerhalb des Unternehmens. Klar ist jedoch, dass KI bei Microsoft nicht nur ein Technologieprojekt, sondern ein kultureller und organisatorischer Wandel ist.

Eine tiefgreifende Transformation

Microsoft zeigt sehr deutlich, wie umfassend KI ein Unternehmen verändern kann. Das Geschäftsmodell verschiebt sich von reinen Lizenzverkäufen hin zu Plattform- und Nutzungsmodellen, die Entwicklung von Produkten orientiert sich stärker an tatsächlicher Anwendung, und interne Prozesse werden konsequent mit KI unterstützt.

Mitarbeiter nutzen KI als alltägliches Werkzeug, neue Rollen entstehen im Zusammenspiel mit KI-Agenten, und große Investitionen in Infrastruktur unterstreichen, welchen Stellenwert KI im Konzern hat. Das Gespräch mit Patrick Schidler macht klar, dass KI für Microsoft kein Trend ist, sondern ein zentraler Bestandteil der eigenen Zukunft – nach innen wie nach außen.

Höre dir jetzt das ganze Gespräch aus Folge 4 unseres Podcasts AI & Why zwischen Simon Biela und Patrick Schidler an!

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